01.06.14

Abschiedsbrief

Ich sitze hier. Vor dem Computer. Wie schon mein ganzes halbes Leben. Betrachte neugierig Profile, Fotos, Ereignisse. Wenn ich so weiter versinke in meinem Suchen, verschwindet mehr und mehr meine Identität. Ich fühle mich nutzlos, sinnlos bei all diesen wunderschönen Wunderkindern, die so wirken, als hätten sie keine Probleme, als wären ihnen innere Kämpfe fern. 
Bevor ich mich abmelde, lasse ich meine Maus über dein Profil schweben. Ich kann den Drang nicht bezwingen, sehe dein lächelndes Gesicht breit vor mir. Das Lächeln, nach dem ich mich schon mein halbes Leben lang verzehre. Das Lächeln, dass mein Herz erhellt, mich wärmt , vor der Leere in meinem Inneren schützt, nur mich allein. Dass mich sicher fühlen lässt, in dieser Welt, die mich immer weiter verunsichert, mich meine Unerschrockenheit verlieren lässt.

Dann wird es mir wieder klar. 

Die Realität fährt wie ein schlagartiger Schmerz durch meinen ganzen Körper. Ich winsle unter ihr, versuche mich zu befreien, aber sie hält mich mit ihren eisigen Händen in einem festen Griff. Jahrelang habe ich dagegen angekämpft, in meinem Inneren. Du wirst es wohl am wenigsten bemerkt haben, aber das hat mich krank gemacht. Das ständige Sehen, Hoffen und bodenlos fallen. Mein Herz ist ausgelaugt, ausgetrocknet. Es ist mit unzähligen Kratern und hässlichen Naben überseht. Ich weiß nicht ob es noch als Herz bezeichnet werden kann, es ist in sich eingesunken, hat seine Form verloren und damit auch irgendwie seine Funktion.

Das hier ist mein Abschiedsbrief. Ich nehme Abschied von einer Welt die nur aus dir besteht. Ich nehme Abschied von meinen tiefsten, innersten Wünschen, von mir, von dir. Du musst wissen, du warst der Grund, wieso ich morgens aufgestanden bin. Ich sehe dich an jeder Straßenecke, an jeder Einbahnstraße. Ja, mein Leben fühlt sich an wie eine Einbahnstraße, als würde nur ich diese eine Richtung nehmen können, als wäre ich alleine, eingezwängt, auf der falschen Seite der Straße. Auf der falschen Seite des Lebens. Du musst wissen, du warst mein letzter Gedanke vor dem Schlafengehen. Wenn die Liebe einen Menschen anfängt zu zerstören, muss man loslassen. Ich hatte noch nie solche Gefühle, habe bis jetzt immer nur dich geliebt, ein Teil von mir wird es immer tun. Ich nehme diesen Teil jetzt mit, und lasse den anderen Teil auf dem Boden liegen, der, der immer dir gehören wird. Er ist der größere Teil, ich weiß nicht ob ich so weiterleben kann, mit einem Minimum an Herz, aber ich weiß, dass ich sonst nicht weiter leben kann. Ich habe noch nie einen Menschen wie dich kennengelernt. Deine Seele scheint so viel reifer, so tief, dass ich es nicht beschreiben kann.  Als hättest du die ganze Weltlast auf deinen Schultern und trägst sie geduldig. Ich kann dich nicht mit Worten beschreiben und mir wird klar, wie könnte ich dich je besitzen? Wie könnte ich nur einen Gedanken daran wagen? Du bist so großartig, so riesig im Gegensatz zu mir. Als würdest du meine Dimensionen sprengen, ich könnte dich nicht zufrieden stellen. Ich bin nicht gut genug für dich. Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Die Wahrheit, die immer präsent hinter all den kleinen Gesten gesteckt hat: du hast jemanden Besseren verdient. Und dieses Gesicht lächelt mich weiterhin an. Du wirst sie unerschöpflich lieben, wie du schreibst "unendlich". Ich weiß nicht ob sie deine Liebe verdient haben wird, aber ich bin nicht die, die das zu entscheiden hat. Das bist ganz allein Du, du in deiner Vollkommenheit, mit deiner unergründlichen Seele. Du eine bessere verdient, das fange ich an zu akzeptieren. Ich danke dir, für all die rasenden Herzschläge, die du immer noch verursachst, für das Gefühl zu wissen, wenn du den Raum betrittst, für mein unerschöpfliches Sehnen, für die Schüchternheit und all die zweifelhaften Gefühle, die du in mir auslöst. Ich danke dir dafür, dass du mir gezeigt hast, wie sehr ich einen Menschen lieben kann. Manchmal habe ich das Gefühl, du bist der Eine. Eine leise Stimme schleicht sich dann immer in meinen Kopf und flüstert mir ein, ich wäre deine 'größere Liebe', ich bedeute dir mehr, als ich ahne. Doch diese Stimme lügt, sie belästigt mich auf Schritt und Tritt. Ich will nur noch die Wahrheit wissen, und diese lautet: Ich bin nicht die Richtige, ich bin nicht gut genug.
Ich akzeptiere deine Entscheidung. Ich akzeptiere mich, die nie alle Teile ihrer Seele von dir lösen kann. Ich akzeptiere mich als unvollständig. Als Wesen, dass nach Vollkommenheit strebt. Als einen Menschen der unendlich geliebt hat, es sich nie eingestanden hat und sich das selber verzeiht.

Ich verzeihe dir, dass du mich nicht liebst.
Ich verzeihe mir, dass ich dich so sehr liebe.

Das ist mein Abschiedsbrief.
Ich weiß, du wirst ihn sicherlich nie lesen.


26.05.14

Der eine Text

Der eine Text, der schon ewig in meinem Postausgang rumdümpelt, weil ich einfach nicht in der Lage bin ihn weg zu schicken:

Lieber Keks,
Ich weiß nicht wie ich anfangen soll, weil alles so verworren ist.
Ich weiß nicht mehr was ich fühle. Aber in meinen Träumen jagst du mich. Immer wieder bist da du in meinem Kopf und ich wache auf und es tut weh.
Jedes scheiß Auto auf den Straßen ist deins.
Ich will eigentlich nicht an dich denken, aber irgendwie trifft es mich immer wieder wie ein Blitz.
Dann erwische ich mich immer wieder dabei, dass ich drüber nachdenke was du wohl grade tust. Ob du in der Uni bist, ob du essen bist, feiern bist. Ob du vielleicht grade an mich denkst.
Ob du vielleicht grade durch die Stadt gehst und gern mich an deiner Hand hättest.
Ich will sowas garnicht denken, aber jeder Gedanke ist ein Zwiespalt zwischen Schmerz und wohliger Wärme.
Ich könnte heulen vor Glück wenn ich an dein Lächeln denke, weil du so wunderschön bist.
Ebenso möchte ich dir eine in die Fresse hauen wenn ich dran denke, wie oft du mich ausgelacht hast.
Ich bin deiner nicht wert. Das hast du mir so oft klar gemacht. Deshalb weiß ich auch garnicht warum ich das hier schreibe.
Irgendwie fühlt es sich eben an als seie da noch Hoffnung, wenn auch nur ein winziges Stück.

Ich würde den Text gern mit "Melde dich bitte!" beenden...

Melde dich bitte.

25.02.14

Bilderkotze

Habe das Wochenende damit verbracht meine Kloschüssel zu umarmen - ich hasse diese Scheiße. Ich bin so froh wenn es bald vorbei ist.
Ich habe das Gefühl ich habe die Ordnung in meinem Leben verloren... Die Zeit besteht aus Krankenhaus-Aufenthalten und Arbeit.
Ich habe das Gefühl dazwischen garnicht mehr zu existieren.
Ich bin nur noch da um zu funktionieren, mit einem Körper der langsam den Geist aufgibt und einer Seele die schon lang streikt.
Also hab ich versucht Ordnung in eine Sache zu bringen - meine Festplatte.
Das ist es doch was man sich in so einer Situation anschaffen sollte - ein geregeltes elektronisches Ich.
Wenigstens im Netz ein geregeltes Leben führen, doch dafür muss auch der PC aufgeräumt sein.
Also schloss ich die alte Platte an und begann die Sachen die ich mir auf meinen neuen Laptop nehmen wollte auszusortieren.
Dabei fiel mir einiges in die Hände.
Zeug was ich lang genug verdrängt hatte und jetzt ist es wieder da, wie ein Schatten den ich mit mir rum trage, Gedanken die mich begleiten und die mich zum erbrechen bringen.
Ekel steigt in mir hoch, dafür dass ich solche Gefühle überhaupt noch habe.
Ich glaubte sie tief in mir drin weg gesperrt und begraben, doch da sind sie wieder.
Ich würde all das so gern löschen, doch ich schaff es noch nicht mal die Dateien von Mac zu löschen. Ich will nicht dass es weg ist, auch wenn es mich weitergehend zerstört, ich will es nicht verlieren, nicht ein Stück davon.

04.12.13

Es ist ein Jahr vergangen, vergangen seit dem letzten Weihnachten an dem ich hoffte, dass ein Wunder für mich passiert.
Es ist nichts passiert.
1,5 Jahre sind vergangen seit ich ihn das letzte Mal gesprochen, gesehen habe.
Und doch träume ich weiterhin von ihn, wache morgens auf und spüre diese wärme in meiner Brust.
In meinen Träumen sind wir uns immer noch nah, näher als je zuvor.

Immer noch hoffe ich auf sein Versprechen.
Ich weiß dass er es nicht halten wird, aber es gibt mir kraft, noch weiter zu hoffen.
Es geschehen Zeichen und Wunder, vielleicht auch ein Weihnachtswunder für mich.


22.11.13

Stuttgart Hauptbahnhof

Wie sehr ich dich gleichzeitig liebe und hasse. 
Es tut immer noch weh.